MEIGA ... die unschöne Seite am Tierschutz!
Worte wie Rentabilität, Produktivität und Wirtschaftlichkeit kennen wir normalerweise aus dem Handel und seinen Konsumgütern. Dass diese Begriffe auch im Zusammenhang mit unseren Settern stehen können, mussten wir letzte Woche wieder erfahren und es macht uns extrem traurig. Dieser Text ist zu Ehren der liebenswerten Setter Dame MEIGA, die viel Leid erfahren musste.
Das Geschäft mit Setterwelpen in Spanien blüht weiterhin, denn Setter besitzen eine Jagdpassion mit großer Reichweite im Freilauf. Sie sind muskulöse Jagdhunde mit wunderschönem seidigen Fell und einem temperamentvollen und freundlichen Wesen. Somit sind sie für die Zwecke der spanischen Jäger bestens geeignet, um sie für die Jagd einzusetzen und mit ihnen zu „züchten“(vermehren wäre die bessere Umschreibung), um an den Welpen Geld zu verdienen. Grundsätzlich ist nichts dagegen einzuwenden, könnte man sagen, wenn die Haltung dieser sensiblen Rasse in Ordnung ist, die Tiere mit Respekt und Liebe behandelt und gut gepflegt werden. Genau da hapert es aber.
Diese Setter – und im Übrigen viele andere Jagdhunde auch – werden meist in irgendwelchen verdreckten Ecken im Hof auf ein paar Quadratmeter gehalten. Exkremente werden nicht entfernt. Oftmals angebunden an eine schwere Eisenkette, ist der einzige Lebensinhalt, gelegentlich mit zur Jagd zu fahren, um danach wieder ein trostloses Dasein in ihrer Zelle zu führen. Nahrung und Wasser sind häufig Mangelware, Liebe und Geborgenheit sowieso, und trainiert werden viele Setter auch nicht. Wer also nicht gut mitmacht bei der Jagd, fliegt oder wird zu Vermehrungszwecken gehalten, bis das Geschäft nicht mehr ertragreich ist. Sobald die Kosten-Nutzenrechnung nicht mehr aufgeht, werden die Setter entsorgt.
Entweder werden sie ausgesetzt, in die Tötungsstationen gebracht oder sie werden eben vom Jäger selber getötet. Das heißt aber nicht, dass der Jäger den Hund mit einem schnellen Schuss erlöst. Nein, die Tiere verrecken oft qualvoll an ihren stumpfen Verletzungen als Folge von Schlägen, werden erhängt oder sie sterben einen qualvollen Hungertod, indem sie nicht mehr gefüttert werden.
MEIGA, eine Orange Belton Setterhündin, sollte dieses Schicksal erleiden. Für die Jagd nicht tauglich, wurde sie zu Vermehrungszwecken eingesetzt. Ein ganz hartes Business für die Hündinnen, denn sie erfahren keine Pause bei der Welpen Produktion. Wir erinnern uns noch mal an die Begriffe Rentabilität, Produktivität und Wirtschaftlichkeit. Viele gesunde Welpen bringen Geld. Die Hündinnen sind oft ausgelaugt und erschöpft. MEIGA brachte irgendwann nicht mehr viele gesunde Welpen hervor. Als beim letzten Wurf auch noch ein kranker Welpe mit einem Rückenschaden dabei war, entschied der Besitzer kurzerhand, MEIGA und ihren kranken Welpen nicht mehr zu füttern…
Als unsere spanischen Kollegen die Hündin MEIGA und ihren kranken Welpen aus der Hölle herausgeholt haben, waren sie nur noch Haut und Knochen. Schon einige Tage waren vergangen, dass MEIGA und ihr Welpe Wasser oder Nahrung erhalten haben. Jeder Mensch kann sich vorstellen, wie körperlich anstrengend eine Geburt und die Versorgung der Welpen für Hunde sind. Dies ohne Futter zu bewältigen, ist eigentlich nicht möglich. Der Besitzer wollte jedoch kein Geld mehr in die Beiden investieren, sie sollten einen qualvollen Hungerstod sterben.
MEIGA hat diesen Todeskampf glücklicherweise überlebt und konnte direkt in ein liebevolles Zuhause in Spanien vermittelt werden. Ihr kranker Welpe hat es nicht geschafft…
MEIGAS Schicksal ist nur eines von vielen unwürdigen Taten, die täglich in Spanien praktiziert werden. Wir werden diesen Kampf nicht gewinnen, aber wir werden immer wieder aufs Neue für die armen Seelen kämpfen, unser Bestes geben und sie nicht im Stich lassen.
MEIGA ist ein galizisches Wort und bedeutet „Die Frau mit magischen Kräften“.
Alles Liebe für dich, MEIGA!
Ein großer Dank an unsere spanischen Teams für ihren unermüdlichen Einsatz und für ihren teilweisen sehr schweren Weg, den sie gehen müssen, um unseren Settern eine glückliche Zukunft zu schenken!