Ehrlichiose (Rickettsiose)

Auch tropische Canine Panzytopenie genannt, "Zeckenfieber". Ausgelöst wird die Ehrlichiose durch das Bakterium "Ehrlichia Canis", das verwandt ist mit dem bakteriellen Erreger der Anaplasmose "Canine Anaplasmose", werden beide heute jedoch als eigenständige Erkrankungen genannt.

Auch hier werden die weissen Blutkörperchen, genauer gesagt die Monozyten und Lymphozyten befallen, die das Immunsystem des Tieres beeinträchtigen.

Die Übertragung erfolgt über die braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus), innerhalb von ca. 3 Stunden nach dem Festsaugen. Erste klinische Symptome tauchen nach etwa 7 - 21 Tagen auf.

 

Symptomatik:

Die Symptome sind oft sehr unspezifisch und vielschichtig.

Abgeschlagenheit, Lustlosigkeit, Futterverweigerung, Fieber, Erbrechen, Atemnot und Gewichtsverlust. Blutungen in Haut und Schleimhäute sowie Nasenbluten können auftreten. Weiterhin sind Schwellungen der Lymphknoten zu erkennen, Veränderungen an der Milz und ein deutliches Blutbild. Die Erkrankung kann sich zu einem chronischen Zustand entwickeln (subklinisches Stadium), die Hunde sind infiziert, zeigen aber keine Symptome.

 

Serologie:

Thrombo(zyto)penie (Thrombozytenmangel), Blutarmut, Hämoblobinmangel und somit Sauerstoffunterversorgung (Anämie), Leukopenie (Verringerung der Leukozyten als Hinweis auf eine Infektion), erhöhte Leberenzyme, Hyperglobulinämie, Proteinurie (übermäßiges Ausscheiden von Eiweißen über den Urin als Hinweis auf ein mögliches Nierenversagen) und Azotämie (Anstieg von Kreatinin und Harnstoff im Blut als Hinweis auf ein Nierenversagen).

 

Diagnose:

Eine genaue Diagnose ist klinisch nicht zu stellen. Zu sehr können andere Infektionskrankheiten wie z. B. die Babesiose, Borreliose, canine infektiöse Anämie (Hämobartonellose) als Ursache für die beobachteten Symptome verantwortlich sein.

Erregernachweis aus dem Blut oder der Lunge

Thrombozytopenie, Anämie, Neutropenie und Hyperglobulinaämie können eine Diagnose stützen.

PCR und Antikörpernachweis im Serum.

 

Therapie:

Die Therapie einer Ehrlichiose-Erkrankung sollte nur bei Hunden mit Symptomen erfolgen. Hunde, bei denen eine akute Ehrlichiose erkannt und behandelt wird, haben in der Regel eine gute Prognose. Die Therapie der Wahl besteht aus der Gabe von Doxycyclin, 10mg/kg KG für 28 Tage. Alternativ Tetrayclin oder Oxytetracyclin.

 

Prophylaxe:

Eine Impfung gegen den Ehrlichioseerreger ist nicht verfügbar. Die Kontrolle der Zecken mithilfe von Spot-on-Präparaten oder Halsbändern mit repellierendem Effekt ist die wichtigste Maßnahme zur Prävention einer Infektion. Ein Zeckenschutz sollte ganzjährig erfolgen. Das frühzeitige Absammeln der Zecken am Hund reduziert das Risiko einer Übertragung der Ehrlichia canis Bakterien.